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Trockenheit: Der Stromnotstand

Ist das schon der Klimawandel: Die Trockenheit lässt die italienische Stromproduktion schrumpfen. Weil Gaskraftwerke häufig auf die Kühlung ihrer Aggregate durch Flusswasser angewiesen sind, bringen niedrige Pegelstände italienische Stromerzeuger in große Schwierigkeiten. Drei Kraftwerke in den Provinzen Mantua und Turin wurden bereits abgeschaltet. Drei weitere Kraftwerke in Mailand und Piacenza könnten schon bald ebenfalls vom Netz gehen.

Inzwischen hat der Betreiber des italienischen Hochspannungsnetzes Terna sämtlicher Produzenten aufgefordert, alle zur Verfügung stehenden Anlagen zu aktivieren. Besonders im Juli – wenn Italien aufgrund der Raumkühlung am meisten Strom verbraucht und die Trockenheit am größten ist – könnte die Lage demnach kritisch werden. Im Mai war die Produktion der italienischen Wasserkraftwerke um 28,7 Prozent gesunken. Dennoch wurden wertvolle Ressourcen verbraucht, die in den kommenden Wochen fehlen werden. So setzte die Schneeschmelze in den Alpen in diesem Jahr früher ein als gewöhnlich und die Staubecken wurden massiv entleert. Derzeit verfügen diese Wasserreservoires in Norditalien noch über 25,2 Prozent (!) ihrer Kapazität. Die ersten Folgen zeigten sich in den ersten beiden Wochen des Monats Juni. Die Produktion der Wasserkraftwerke sank in im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres um 38 Prozent.