Die Stromrechnung verstehen

2 Personen die sich Informationen auf einem Blatt anschauen

Wusstet ihr, dass die Stromrechnung auch verständlich sein kann? Wie setzt sich eigentlich die Komponente Rohstoff Energie für Haushaltskunden zusammen? Ötzi Strom hat die Antwort.
Schaut euch dazu die Auflistung auf der dritten Seite der Ötzi-Rechnung an:

  • Rohstoff Energie
    Dieses Preissegment setzt sich aus einer Komponente für die Vermarktung (Kundenmanagement und Verkauf) in Höhe von 5,45 € pro Monat, der fixen Regelungskomponente DISPbt, dem Preis für den Ankauf von Energie in den Zeitzonen F1 und F23 inklusive der Netzverluste mit einem Preisnachlass von 5 % bei Ötzi Strom und einer variablen Regelungsquote, die für Maßnahmen gedacht ist, die dafür sorgen, dass auf dem italienischen Strommarkt jederzeit ein Gleichgewicht zwischen Nachfrage und Angebot herrscht, zusammen. Die Höhe der Spesen für Energie wird im geschützten Grundversorgungsdienst von der italienischen Regulierungsbehörde ARERA im Dreimonatsrhythmus festgelegt. Nur diesen Bereich der Stromrechnung kann Ötzi Strom als Lieferant aktiv beeinflussen.

 

  • Transport und Verwaltung des Zählers
    Diese Kosten entstehen bei der Stromlieferung für die Verwaltung der Übertragungs- und Verteilungsnetze und der Stromzählern. Die entsprechenden Erträge werden von Ötzi Strom direkt an den zuständigen Netzbetreiber weitergegeben. Die berechnete Beträge werden verbindlich festgelegt und daher von allen italienischen Stromanbietern übernommen.

 

  • Systemaufwendungen
    Diese Kosten werden im gesamtstaatlichen Rahmen für den Ausbau der erneuerbaren Energien und für die Weiterentwicklung des nationalen Netztes, das auch lokal eine Rolle spielt, verwendet. Initiativen, die durch diese Gebühr finanziert werden sind z.B. die Förderung von Energieeffizienzmaßnahmen, die Installation von Photovoltaikanlagen oder von Blockheizkraftwerken oder Anlagen mit anderen erneuerbaren Energiequellen.

 

  • Steuern
    Neben der Mehrwertsteuer (z.B. 10% für Haushaltskunden) wird auch eine Staatssteuer berechnet, deren Höhe sich am monatlichen Verbrauch orientiert und den lokalen Einzugsbehörden zu Gute kommt. Ansässige Haushaltskunden mit einer Anschlussleistung unter 1,5 kWh und einem monatlichen Verbrauch untern 150 kWh sind von dieser Steuer, die Teil des gesamtstaatlichen Steueraufkommen ist, befreit. Wenn man mehr als 150 kWh verbraucht, werden die befreiten kWh stufenweise reduziert. Bei Stromlieferung mit einer Leistung zwischen 1,5 kW und 3 kW und einem Verbrauch von 220 kWh, wird die Steuer nur für 70 kWh angewandt.

 

  • Fernsehgebühren für den Privatgebrauch
    Die TV-Gebühr beträgt 90 € pro Jahr für alle Haushalte mit Wohnsitz, die schon seit Anfang des Jahres bei Ötzi Strom sind und wird von der Agentur der Einnahmen festgelegt. Wer seinen Stromvertrag später – zum Beispiel Mitte des Jahres – abschließt, zahlt diese Gebühr im ersten Vertragsjahr nur für den verbleibenden Zeitraum bis zum 31.Dezember.

 

In unserem nächsten Newsletter analysieren wir die Stromrechnung für die Tarifgruppe „Verschiedene Dienste“.

Reduzierter Co2-Ausstoss: Nur ein kurzer Trend?

Verkehr in der Nacht

COVID-19 und die Folgen: 2020 wird als Jahr in die Geschichtsbücher eingehen, in dem es einen Rekord-Rückgang an CO2-Emissionen gegeben hat. Laut einer Studie des Forschungsnetzwerks „Global Carbon Project“ sank der Ausstoß von Kohlendioxid aus der Verbrennung von Kohle, Gas und Öl im Vergleich zu 2019 um sieben Prozent. In den COVID-Hotspots USA (minus 12 Prozent) und EU (minus 11 Prozent) war der Rückgang der CO2-Emissionen besonders groß. Laut „Global Carbon Project“ handelt es sich um einen Rekordwert verglichen mit früheren Rückgängen etwa 1945, 1981 oder 2009.

Der Sektor mit dem größten Emissionsrückgang war dem Bericht zufolge der Verkehr und hier vor allem die Luftfahrt. Dort sank der CO2-Ausstoß weltweit um 22 Prozent, in manchen Ländern mit besonders einschneidenden Lockdown-Maßnahmen sogar um 30 Prozent. Ob der Rückgang der Emissionen sich in der Zukunft fortsetzt, sei derzeit noch nicht abzuschätzen, warnt das „Global-Carbon“-Forschungsteam unter Leitung von Pierre Friedlingstein von der University of Exeter in Großbritannien. Nach dem Rückgang der Emissionen aufgrund der globalen Finanzkrise seien die Emissionen 2010 um fünf Prozent angestiegen, als sich die Wirtschaft wieder erholte. Es bestehe die Befürchtung, dass auch 2021 ein sprunghafter Anstieg der CO2-Emissionen möglich sei. Im Oktober 2020 sei bereits wieder eine Annäherung an das Niveau von 2019 zu beobachten gewesen.

Demand Side Management: Die Stromnachfrage gezielt steuern

Mit dem Demand Side Management (DSM) können auch private Verbraucherinnen und Verbraucher ihren Energiekonsum beeinflussen. Durch die Steuerung der Stromnachfrage durch das Ab- und Zuschalten von Lasten lassen sich die schwankende Stromerzeugung aus Erneuerbare-Energien-Anlagen ausgleichen und – auch für Energiegenossenschaften – neue Erwerbsquellen erschließen. Diese Flexibilität ermöglicht einen stabilen Ausgleich zwischen Stromerzeugung und Strombedarf und gewährleistet damit die Versorgungssicherheit. Flexibilitätsoptionen sind konventionelle Kraftwerke, die ihre Energieproduktion an die Stromerzeugung von Windkraft- und Photovoltaikanlagen anpassen, Anlagen, die den erneuerbaren Strom zwischenspeichern, leistungsfähige Stromnetze, die den Strom großflächig transportieren und verteilen können und eben das Demand Side Management.

Bislang funktioniert unser Stromsystem so, dass Kraftwerke ihre Energieproduktion ausschließlich am Bedarf der Verbraucher ausrichten. Höhere Nachfrage führt zu gesteigerter Stromproduktion. Noch ist es also die Angebotsseite, die flexibel reagiert. Im Strommarkt der Zukunft reagieren dagegen die Unternehmen und Privathaushalte auf der Nachfrageseite flexibel auf das Energieangebot aus Wind und Sonne und gleichen somit Schwankungen aus.

Die Digitalisierung eröffnet heute neue Möglichkeiten, die Stromnachfrage auch in privaten Haushalten an die jeweilige Erzeugung anzupassen. Steuerbare Verbrauchseinrichtungen wie Wärmepumpen, Waschmaschinen oder Nachtspeicherheizungen lassen sich am besten aufladen oder betreiben, wenn der Strom zu günstigen Preisen verfügbar ist. Auch die Batterien von Elektrofahrzeugen können im eigenen Haus vorwiegend dann nachgeladen werden, wenn Wind und Sonne besonders viel Strom produzieren.

Das von der EU geförderte Projekt FLEXCoop will europäische Energiegenossenschaften jetzt mit innovativen Werkzeugen ausstatten, um DSM erfolgreich zu nutzen zu können. Dabei kombiniert FLEXCoop mehrere Basistechnologien, um ein Demand-Response-Optimierungs-Framework aufzubauen, das eine Tool-Suite für Energiegenossenschaften und Prosumer umfasst, die an der Demand-Response-Wertschöpfungskette beteiligt sind. Das FlexCOOP-Instrumentarium wird derzeit bei Haushaltskunden in Spanien und in den Niederlanden getestet, die Energiegenossenschaften angehören, die auf 100 Prozent erneuerbare Energie setzen. Das klingt alles sehr kompliziert? Es gibt auch eine kurze, sehr einfache und dazu grafisch ansprechende Erklärung: Schaut euch das FLEXccoop-Video an.

Mehrwertsteuer in der Stromrechnung

Taschenrechner

Wusstet ihr, dass die Lieferung von elektrischer Energie für Haushaltskunden, für Stromanschlüsse für Haushaltszwecke (wie etwa im Garten oder im Stiegenhaus), für Mehrfamilienhäuser oder für landwirtschafltiche Betriebe nur mit 10 % MwSt. belastet wird? Für den überwiegenden Anteil aller Waren und Dienstleistungen gilt in Italien bekanntlich eine Mehrwertsteuer in Höhe von 22 %.

Überprüft eure Stromrechnung und meldet euch bei uns, falls die MwSt. falsch berechnet wurde. Hier eine Übersicht der Kategorien, die ein Anrecht auf eine MwSt.- Ermäßigung auf 10 % haben:

  • Haushaltskunden (einschließlich der Stromanschlüsse für Haushaltszwecke)
  • Mehrfamilienhäuser
  • landwirtschaftliche Betriebe
  • Bergbauunternehmen
  • Fertigungsunternehmen (einschließlich Druckereien und Verlage)
  • Bonifizierungs- und Bewässerungskonsortien