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Solarenergie: Ein Pionierprojekt in den Alpen

Die Schweiz produziert im Winter weniger Strom als sie verbraucht – und muss Energie importieren. In der vorwiegend alpinen Landschaft stehen nur 42 Windräder. Bis 2034 will das Land seine drei aktiven Atomkraftwerke vom Netz nehmen. Eine Lösung des Problems ist die Solarenergie. Deshalb hat Axpo – der größte Produzent und Vermarkter von erneuerbarer Energie in der Schweiz – schon im September 2022 die größte alpine Solaranlage in der Eidgenossenschaft in Betrieb genommen. Das Solarkraftwerk wurde an der Muttsee-Staumauer des Pumpspeicherwerks Limmer im Kanton Glarus auf 2.500 Höhenmetern errichtet. Es liefert pro Jahr rund 3,3 Gigawattstunden klimafreundlichen Strom.

Fast 5.000 Solarmodule installierte man an der Staumauer. Dank ihrer alpinen Lage liefert die Anlage beim Muttsee rund die Hälfte ihrer Produktion während des Winterhalbjahres. Genau dann, wenn die Stromproduktion in der Schweiz tendenziell geringer ist als im Sommer. Die gesamte Solarenergie nimmt der Discounter Denner in den ersten 20 Betriebsjahren im Rahmen eines Direktstromabnahmevertrags (Power Purchase Agreement, PPA) ab und nutzt ihn für seine Filialen. Die Muttsee-Staumauer ist nach Süden ausgerichtet und damit ganztägig besonnt. Aufgrund des Neigungswinkels rutscht der Schnee im Winter von selbst ab. Der Netzanschluss war bei der Installation der Solarmodule bereits vorhanden und somit kein Ausbau notwendig.

Oberhalb von Disentis in den Graubündner Alpen baut Axpo eine noch größere Solaranlage. Diese soll das örtliche Skigebiet und die Bergbahnen mit „grünem“ Strom versorgen. Und Im Bündner Oberland, hoch über der Surselva auf rund 2100 Höhenmetern will Axpo auf einer Fläche von 80.000 Quadratmetern eine 10 Megawatt-Anlage bauen. 17 Gigawattstunden Strom soll sie liefern, was theoretisch für dem Verbrauch von 4.000 Schweizer Haushalten entspräche. Bis 2025 soll ein Teil der Anlage in Betrieb gehen. In Tavetsch in Graubünden ist der Bau einer weiteren 10 Megawatt-Anlage neben dem Nalps-Stausee auf alpinem Weideland geplant. Während im Schatten der Solarmodule Kühe weiden, erzeugt man darüber Strom. Im Rahmen einer Solaroffensive plant Axpo inzwischen den Zubau von 1,2 Gigawatt Leistung bis 2030. Dies entspricht einer Jahresproduktion von 1,5 Terawattstunden. Damit können mehr als 300.000 Haushalte ein Jahr mit „grünem“ Strom versorgt werden. Das ist ambitioniert – aber machbar.