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Mit gutem Beispiel voran: das Fernheizwerk Toblach-Innichen

Ein Vorreiter – und auch heute noch ein Vorzeigeprojekt: Die Fernheizwerk Toblach Genossenschaft wurde 1994 gegründet. Ein Jahr später nahm das erste genossenschaftliche Heizwerk in Südtirol die Produktion und Lieferung von nachhaltiger Fernwärme auf. 1999 wurde das Leitungsnetz auf die Nachbargemeinde Innichen ausgeweitet. Heute gehören der Genossenschaft, die zirka 2.000 Haushalts- und Businesskunden beliefert, 950 Mitglieder an.

Von Hackschnitzeln zur thermischen und elektrischen Energie: Wie entsteht Wärme? Woher kommt sie und wie wird in den Gemeinden Innichen und Toblach geheizt? Antworten auf diese Fragen liefert seit 2005 ein – europaweit einzigartiger – Schaugang im Fernheizkraftwerk. Ein Biomasse-Lehrpfad hinter dem Naturparkhaus Drei Zinnen ergänzt diesen. 2021 baute das Heizwerk Toblach-Innichen ein neues Heizhaus. Seit dem Oktober 2022 produziert der Betrieb mit einer an zwei Heizkesseln betriebenen ORC-Anlage den Strom für den Eigenbedarf zu 100 Prozent selbst. Sie verkauft den Überschussstrom an ein lokales Energieversorgungsunternehmen.

Deshalb konnte die Betreibergenossenschaft ihre Lieferpreise 2022, mitten in der Energiekrise, von 0,092 Euro pro Kilowattstunde – einem Wert, der seit 1994 unverändert geblieben war – auf 0,085 Euro senken. Die Südtiroler Fernheizwerke haben schon nach dem Sturmtief „Vaia“ im Oktober 2019 große Anstrengungen unternommen und erhebliche Zusatzkosten in Kauf genommen, um Waldbesitzern zu helfen. Vor „Vaia“ kaufte das Fernheizwerk Toblach-Innichen jährlich 15.000 Schüttraummeter (srm) bei einheimischen Waldbesitzern, 2022 waren es dann über 100.000 srm. Eine Umfrage unter den Mitgliedsbetrieben des Südtiroler Energieverbands hat ergeben, dass heute fast 100 Prozent des in Südtirol verfeuerten Holzes auch aus Südtirol stammen.