Das genossenschaftlich geführte Consorzio Elettrico di Storo (CEDIS) im Trentiner Valle del Chiese wurde im Februar 1904 gegründet, um das Tal eigenständig mit Strom zu versorgen. Schon am ersten Januar 1905 – nach dem Bau und der Inbetriebnahme des ersten eigenen Wasserkraftwerks – gingen in den Häusern und auf den Straßen in Storo die elektrischen Lichter an. Damit gleicht die Elektrifizierung dieses Berggebiets an der Grenze zur Lombardei vielen „Stromgeschichten“ in Südtiroler Tälern. Hier wie dort wurden Bürgerinnen und Bürger selbst tätig – während zahlreiche Stromunternehmen lange Zeit die hohen Investitionskosten in diesen abgelegenen und dünn besiedelten Gebieten scheuten.
Diese „Verwandtschaft” führt zu institutionellen Bindungen: So ist CEDIS Mitglied unserer Genossenschaft. Heute versorgt das Consorzio Elettrico, das in vier Wasserkraftwerken und mehreren PV-Anlagen pro Jahr je nach Witterung 16 bis 18 Millionen Kilowattstunden Strom produziert, 3.535 Mitglieder mit Strom. Das Consorzio Elettrico di Storo ist auch Eigentümer des Leitungsnetzes und hat – wie viele Südtiroler Energiegenossenschaften – in den vergangenen Jahren einen Großteil der Leitungen unterirdisch verlegen lassen. Heute verlaufen 53 Kilometer des 84 Kilometer langen Mittelspannungsnetzes und das gesamte 260 Kilometer lange Niederspannungsnetz unter der Erde und sind damit besser vor Unwetterschäden geschützt als oberirdische Leitungssysteme. Ein zweites wichtiges Geschäftsfeld der Genossenschaft ist – wie bei vielen Südtiroler Energiegenossenschaften – die digitale Telekommunikation. CEDIS betreibt ein eigenes Glasfasernetz für die Mitglieder. Damit habe sich wieder einmal erwiesen, „dass die Peripherie auch im Trentino schneller und innovativer sein kann als große Städte”, stellt das Consorzio Elettrico di Storo auf seiner Web-Seite (www.cedis.info) fest.