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Innovation: schwimmende Photovoltaik-Kraftwerke

Der Sektor der erneuerbaren Energien in Italien boomt mit Photovoltaik.

Trotz der schwierigen ökonomischen Rahmenbedingungen planten italienische Energiebetriebe 2022 Investitionen in der Höhe von 41 Milliarden Euro für neue „grüne“ Produktionsanlagen mit einer Gesamtleistung von 38,9 Gigawatt (GW). Die Anzahl der Investitionsprojekte hat sich damit im Vergleich zu 2021 mehr als verdoppelt. Dies geht aus dem  Jahresbericht 2023 des Energie-Think Tanks Irex hervor.

Absoluter Spitzenreiter ist 2022 die Agrofotovoltaik, die mit 390 Projekten und einem Investitionsumfang von 12 Milliarden Euro einen Anteil von 41 Prozent (!) an allen Investitionsvorhaben im Bereich der erneuerbaren Energien erreicht. Auf dem zweiten Platz liegen Photovoltaik-Kraftwerke auf Dächern und nicht von der Landwirtschaft genutzten Fächen mit 35,1 Prozent aller 2022 geplanten Investitionen. Es folgen die Onshore-Windkraft (19,4 Prozent), die Biomasse (1,5 Prozent), Energie-Speichersysteme (ein Prozent), die Wasserkraft (ein Prozent) und die Geothermie (0,5 Prozent). Der Senat hat jetzt einen wichtigen Schritt gesetzt, um eine weitere Variante der PV-Technik zu fördern.

So erleichterte man das Genehmigungsverfahren für den Bau schwimmender PV-Anlagen im so genannten „Decreto Siccità“. Im Einzelnen betrifft diese Maßnahme PV-Anlagen, die auf Stauseen, Tagebauseen, natürlichen Seen oder über Bewässerungskanälen installiert sind.

Als „schwimmende Photovoltaik“ werden Photovoltaik-Kraftwerke auf Gewässern bezeichnet, deren Module auf Schwimmkörpern montiert sind. Verankert ist die Anlage dabei am Ufer oder am Gewässergrund. Aufgrund der natürlichen Modulkühlung durch das Wasser arbeiten die „Floating Photovoltaics“ deutlich effizienter als konventionelle Freiflächenanlagen. Die größte dieser innovativen Anlagen in Europa befindet sich in den Niederlanden mit einer installierten Leistung von 27,4 Megawatt Peak (MWp). Dieses Kraftwerk kann 4.000 Haushalte mit Strom versorgen. Die Technologie auch auf dem offenen Meer oder an den Küsten eingesetzt werden.

Eine weitere Anwendungsmöglichkeit ist die Integration auf Abdeckfolien von landwirtschaftlichen Wasserspeichern oder Fischfarmen. In Zypern wurde 2018 die weltweit erste schwimmende Solarfolie auf einem 6.500 Quadratmeter großen und 4,50 Meter tiefen Wasserreservoir installiert. Dieses Solarkraftwerk reduziert die Wasserverdunstung und erzeugt gleichzeitig den Strom für die Pumpanlagen und das Potential ist groß. In einer Studie der World Bank Group wurde allein für Europa ein Potenzial von 20 GW Peak ermittelt. Dies bei nur ein Prozentiger Nutzung der Fläche künstlicher Süßwasserreservoirs als PV-Standort.