Bei der Erzeugung von nachhaltiger Energie können sich Wind und Sonne sehr gut ergänzen. Schließlich ermöglicht die Kombination von Windenergie und Photovoltaik in so genannten Hybridparks eine dauerhaft stabile Stromeinspeisung, denn die – häufig wettbedingten – Erzeugungskurven der beiden Energieträger ergänzen sich: Im Sommer gibt es weniger Wind und dafür eine höhere Sonneneinstrahlung und im Winter kann der Wind die kürzeren Sonnentage ausgleichen. In vielen europäischen Ländern setzen Stromproduzenten bereits auf die Verbindung von Wind und Sonne: In Rabosera in der spanischen Region Aragon wird eine PV-Anlage ein älteres Windkraftwerk ergänzen und die europäischen Standorte des Finanz- und Technologiekonzerns Bloomberg mit Strom versorgen.
In Rumänien, Holland, Portugal, Litauen, Polen unbd Deutschland produzieren Hybridparks bereits CO2-freien Strom. Ein Beispiel: In der Gemeinde Deining in der bayerischen Oberpflalz hat der Würzburger Solardienstleister Iqony Solar Energy Solutions (Sens) 2023 einen Solar-Wind-Hybridpark fertiggestellt. Mehr als 43.800 Solarmodule stehen an drei Standorten neben dem größten Windpark in Bayern: Deining-Mittersthal (4,0 MWp), Seubersdorf-Batzhausen (15,0 MWp) und Deining-Unterbuchfeld (4,5 MWp). Allein die drei Solarparks sparen jährlich knapp 11.150 Tonnen CO2-Emissionen ein. Durch den neuen Solarpark Mittersthal verläuft ein Mittelspannungskabel, über das der erzeugte Strom der bestehenden Windkraftanlagen und der neuen Solaranlagen zum Umspannwerk transportiert und dort ins Netz eingespeist wird.
In Finnland plant die deutsche VSB-Gruppe (Ventus, Sol, Energia Biologica) ein 450-MW-Hybridprojekt. Ein wesentlicher Bestandteil dieser Anlage in der Provinz Nordösterbotten ist der Windpark Puutionsaari mit einer Gesamtleistung von 350 MW. Ergänzt wird diese Anlage durch einen Solarpark mit 100 MWp Leistung. Insgesamt wird der Hybridpark 337.500 Vier-Personen-Haushalte mit nachhaltig erzeugtem Strom versorgen. Die Bauarbeiten für das Hybidkraftwerk werden 2025 starten, die voraussichtliche Inbetriebnahme ist für 2028 geplant. In Italien stehen sowohl eine abschließende Bewertung dieser innovativen technischen Option durch die Regulierungsbehörde ARERA wie auch eine Anpassung der langwierigen Genehmigungsverfahren aus – und ohne einen entsprechenden ARERA-Beschluss kann der Netzbetreiber Terna hybride Anlagen nicht an das nationale Stromleitungsnetz anzuschließen.