Beginnt das 2022 das Solarzeitalter in Europa? Die Marktanalyse des „EU Solar Outlook 2022 – 2026“ geht in den EU-Mitgliedsstaaten von 41,4 Gigawatt (GW) neu installierter Solar-PV-Kapazität im vergangenen Jahr aus, ein Plus von 47 Prozent gegenüber den 28,1 GW, die 2021 ans Netz gingen. Laut der heute als am wahrscheinlichsten geltenden Prognose könnte die 50-GW Marke bei den EU-internen Neuinstallationen bis 2023 überschritten sein und sich die heute zur Verfügung stehende Leistung bis 2026 mehr als verdoppeln.
Angesicht dieses europäischen Trends, der hohen Strompreise und der Anforderungen des eigenen Klimaplans hat die Südtiroler Landesregierung die Regelungen für die Anbringung von PV-Modulen und thermischen Sonnenkollektoren Ende Dezember neu formuliert und damit liberalisiert. Demnach dürfen diese Anlagen jetzt ohne Genehmigung oder Meldung an Dächern, Fassaden und Balkonen angebracht werden, wenn sich die Gebäude in Bauzonen und nicht in den historischen Ortskernen befinden. Wenn die Gebäude im Landwirtschaftsgebiet ohne besondere landschaftliche Bindungen stehen, dürfen Photovoltaikpaneele und thermische Sonnenkollektoren ebenfalls ohne Genehmigung oder Meldung auf den Dächern installiert werden. Erlaubte Standorte für PV-Module und thermische Sonnenkollektoren sind zudem Flächen, die – wie die Überdachung von Parkplätzen – vom Autoverkehr genutzt werden oder Freiflächen in Gebieten für öffentliche Einrichtungen. Zu dieser Solar-Offensive hat das Land ein Faltblatt mit wichtigen Infos veröffentlicht. Ihr könnt diesen Leitfaden hier herunterladen.