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Die gute Nachricht: Die Fahrrad-Offensive der EU-Kommission

Mehr Wege, mehr Platz, mehr Abstellmöglichkeiten. Mit einer von der EU-Kommission vorgeschlagenen Absichtserklärung (Declaration on Cycling) soll der Radverkehr in Europa gestärkt werden. In diesem am 4. Oktober präsentierten Grundsatzpapier wird betont, dass Fahrradfahren ein nachhaltiges, erschwingliches und gesundes Verkehrsmittel sei. Für eine gute Radinfrastruktur in allen EU-Ländern brauche es allerdings klare Verpflichtungen. Zum Beispiel zu mehr Radwegen, ausreichend Platz für Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer sowie sicheren Abstellmöglichkeiten. „Sicherheit ist eine Grundvoraussetzung für die Förderung des Radverkehrs. Radfahrer sind besonders gefährdet – neun Prozent der tödlichen Verkehrsunfälle in der EU sind Radfahrer.

Neben einer sichereren Infrastruktur wie getrennten Radwegen sollten alle Elemente des Konzepts des sicheren Systems sowohl für Fahrräder als auch für Autos gelten. Dazu gehören sichere Geschwindigkeiten sowie die ordnungsgemäße Durchsetzung der Straßenverkehrsvorschriften. Zusätzlich zur Sicherheit wird diese Erklärung dazu beitragen, hochwertige Arbeitsplätze zu schaffen, unter anderem in den Bereichen Ausbildung und Radtourismus. Im Jahr 2022 wurden in der EU insgesamt 14,7 Millionen Fahrräder hergestellt, was einem Anstieg von 29 Prozent zwischen 2012 und 2022 entspricht“, kommentiert die für Verkehr zuständige EU-Kommissarin Adina Vălean diese Fahrradoffensive. Die Kommission will jetzt EU-Gelder für den Ausbau von Radwegen bereitstellen. Rechtlich bindend sind die Vorschläge jedoch nicht. Das Europäische Parlament und die EU-Staaten können den Text der Kommission immer noch modifizieren.

Die herausragende Position des Fahrrads als innerstädtisches Verkehrsmittel hat im vergangenen Mai in Meran eine – nicht repräsentative – Online-Umfrage zu den Zielen und Maßnahmen des städtischen Plans für nachhaltige Mobilität (PUMS) wieder einmal bestätigt. 45 Prozent aller Befragen gaben an, sich in der Kurstadt vorwiegend mit dem Fahrrad oder zu Fuß zu bewegen. Wohl auch deshalb forderte eine große Mehrheit ein durchgängiges Netz von sicheren Fahrradwegen und Fahrradabstellmöglichkeiten. Diese verkehrspolitische Schwerpunktsetzung entspricht den Zielen der Fahrrad-Strategie der Europäischen Union.