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Biodiversität: Das leise Sterben

Die Biodiversität in Europa geht immer weiter zurück. Am 23. Mai hat das europäische Statistikamt Eurostat seinen Jahresbericht 2022 über die nachhaltige Entwicklung in der Europäischen Union vorgelegt. Das umfangreiche Papier analysiert 17 von den Vereinten Nationen formulierte Nachhaltigkeitsziele. Darin geht es um die Armutsbekämpfung und die Gleichberechtigung der Geschlechter aber auch um „grüne“ und bezahlbare Energie, Wasserqualität und der Kampf gegen den Hunger. Die Ziele gehen hin bis zu einem effizienten und allgemein zugänglichen Bildungssystem. Das Ziel Nr. 15 „Life on Land“ (Leben an Land) soll dem Verlust an Wäldern und der Ausbreitung von Wüsten entgegenwirken. Zudem auch abgewirtschaftetes Land und Böden wiederherstellen, den Verlust der Biodiversität stoppen und bedrohte Arten schützen.

Die aktuellen Eurostat-Zahlen in diesem Schlüsselbereich sind allarmierend. Für mehrere Arten und Lebensräume, die von der EU eigentlich geschützt werden sollten, dokumentiert der Bericht einen „ungünstigen Schutzstatus“. Obwohl der Waldanteil in der EU wachse, nehme der Druck auf die biologische Vielfalt – vor allem bei Vögeln und Wiesenschmetterlingen – zu. Dies weil immer mehr landwirtschaftliche, halbnatürliche und natürliche Gebiete bebaut und intensiver bewirtschaftet werden. Von 1990 bis 2020 sank die Zahl der allgemeinen Vogelarten in der EU um 13,3 Prozent, die der auf Landwirtschaftsflächen heimischen Vogelarten um 36,9 Prozent. Der Bestand an Schmetterlingen, die zu den verbreitetsten Bestäubern von Pflanzen zählen, ging von 1991 bis 2018 sogar um ein Viertel zurück.