100 Prozent Ökostrom: Zeitenwende (nicht nur) bei Vodafone

Stärkt Ökostrom die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen? Ab dem 1. Juli 2021 kauft der Telekommunikationskonzern Vodafone – laut eigenen Angaben – in Europa ausschließlich Strom aus erneuerbaren Quellen ein. Dabei geht es um elektrische Energie für die Bereiche Mobilfunk und Festnetz sowie die Rechenzentren, Büros und Geschäfte. In Deutschland ist das schon seit dem vergangenen Jahr der Fall. In Afrika und Indien soll diese Umstellung in den dortigen Vodafone-Niederlassungen bis 2025 erfolgen. Und das ist kein Einzelfall: Inzwischen setzen auch die Wettbewerber des britischen Konzerns verstärkt auf Ökostrom.

Dieser Schritt ist angesichts der Energiestrategie des Unternehmens nur folgerichtig: Im Geschäftsjahr 2019/20 lag der Ökoanteil am Stromverbrauch bei Vodafone in Europa bei 33 Prozent und im Geschäftsjahr 2020/21 schon bei 80 Prozent. Dort, wo Vodafone nur Mieter ist und Strom über den Vermieter bezieht – etwa in Shops in Einkaufszentren – kann es allerdings vorkommen, dass die genutzte Energie in Kohlekraftwerken und anderen konventionellen Anlagen erzeugt wurde. Diesen Anteil gleicht Vodafone jetzt mit dem Kauf von Erneuerbaren-Zertifikaten aus und wird somit rechnerisch „grün“. Bei solchen Herkunftsnachweisen fließt Geld in Klimaschutzprojekte, die hierbei erzielten CO2-Einsparungen kann der Käufer in seine Klimabilanz einrechnen.

Vodafone ist kein Einzelfall: Inzwischen setzen auch die Wettbewerber des britischen Konzerns verstärkt auf Ökostrom.So bezieht die Deutsche Telekom konzernweit – also inklusive USA und Europa – seit Jahresbeginn nach eigenen Angaben ausschließlich Grünstrom, um seinen Eneregiebedarf zu decken. Wie bei Vodafone werden zu einem kleinen Teil Zertifikate gekauft, um rechnerisch auf 100 Prozent zu kommen. Telefónica ist in puncto Stromverbrauch in Deutschland, Spanien, Großbritannien und Brasilien nach eigenen Angaben seit Januar 2021 rechnerisch komplett „grün“.